Unser 125jähriges Jubiläum
Unser 125jähriges Jubiläum wurde groß gefeiert, bei dem auch unsere Freunde aus Kleinheppach anwesend waren. Anlässlich dieses Ereignisses gab der MGV eine Festschrift heraus, aus der einige Texte auf dieser Seite stammen. Neben unserem 1. Vorsitzenden Alfons Rischer beglückwünschten uns auch Wolf-Egbert Rosenzweig, Neu Wulmstorfs Bürgermeister, der ehemalige Elstorfer Pastor Dr. Günter Scholz, Wolfgang Brandenburg, der Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Harburg-Winsen sowie unser Partnerverein, der „MGV Kleinheppach“. Das Grußwort unserer Freunde möchten wir Ihnen hier gerne präsentieren:
Grußwort
an den MGV Germania Elstorf
Liebe Elstorfer Sängerfreunde!
In einer Zeit, in der die Konkurrenz von Freizeitangeboten eine schier übermächtige Rolle einnimmt, ist es etwas Besonderes, wenn ein Gesangverein sein 125jähriges Jubiläum feiern kann und dabei noch über eine stattliche Anzahl von aktiven Sängern verfügt, die einen leistungsfähigen und vitalen Chor bilden.
Besonders freut uns, dass wir zu diesem Anlass Eure Gäste sein dürfen, ein Zeichen echter und lebendiger Freundschaft, die schon seit 1979 zwischen unseren Vereinen besteht. Diese Freundschaft liegt uns allen sehr am Herzen. Daher sind wir weiterhin bestrebt, sie auch in Zukunft mit Leben zu erfüllen.
In diesem Sinne wünschen wir dem MGV Germania Elstorf weiterhin viel Erfolg und Freude am Singen.
„Im Reich der Töne, finde das Schöne!“
Männergesangverein Kleinheppach 1947 e.V.
Über alle Grußworte haben wir uns selbstverständlich sehr gefreut!
Unser Chorleiter Manfred Birk schrieb zum Jubiläum ein eigenes Gedicht, was sie nachfolgend lesen können:
Der Dirigent
Vor 25 Jahren war ich der Helfer in der Not,
brachte musikalisch das Hundertjährige ins Lot,
dann war plötzlich jeder Dienstag reserviert,
die Germanen sitzen am Tisch, es wird dirigiert.
Erst knacken die Gelenke, rasten rüstig wieder ein,
dann füllt Atem Lungenspitzen, kontrolliert soll er sein.
Von tiefsten bis zu höchsten Lagen wird nun intoniert,
Skalen rauf und runter jagen sich jetzt völlig ungeniert.
Auf den Tischen liegen Noten stumm,
Jürgen Killat trägt noch welche rum,
während er fragend zum Dirigenten blickt,
der seine Auswahl teilt und nickt.
Der zweite Bass, das Bierglas sicher weg gestellt,
probt dann das kräftig klingende Fundament,
der erste Bass sich dann dazugesellt,
sorgfältig intoniert und seine Silben trennt.
Mit hellem Klang probt dann der erste Tenor,
der zweite hängt sich drunter,
er hört gut zu, tritt nicht hervor,
und probt konzentriert und munter.
In den Kreis rufe ich dann die wack’ren Sänger,
jeder ist auf sich gestellt, manch Gesicht wird länger.
Jetzt wird kombiniert, im großen und im kleinen Chor,
auch die leisen Töne treten nun deutlich fein hervor.
Nach der Pause wird es runder,
Infos kommen, Runden dürfen reichlich sein,
doch – fast ein Wunder,
klingt zum Schluss die „Weser“ meistens rein.
Zu Fuß, mit Rad, mit Wagen, verlässt man dann den Ort,
an der Theke herrscht noch Leben, Kurze stellt man muntig fort.
Auch ich geh‘ meinen Weg, beschwingt und heiter,
denk dabei – das mach ich noch 25 Jahre weiter.
Manfred Birk
Dies ist nur der erste Beitrag unseres Chorleiters, und hier möchten wir Ihnen auch den zweiten Text Manfred Birks präsentieren:
„Die musikalische Seite des MGV der letzten 25 Jahre
Vor 25 Jahren feierte ein entschlossener „kräftiger“ MGV sein Hundertjähriges. Wenn es darauf ankam – auf der großen Bühne – standen alle zusammen, jeder fühlte sich verantwortlich und das Problem wurde mit voller Kraft gelöst.
Auch die Stimmung während der Probe war – vom geselligen Standpunkt aus gesehen – sehr gut und ordentlich gemütlich, Getränke aller Art flossen in Strömen, Tabakschwaden durchfluteten den ganzen Raum.
Geprobt wurde vornehmlich das traditionelle Repertoire, das Männerchorlied des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Der damals neue Dirigent Manfred Birk erlitt zunächst eine verheerende Niederlage, als er versuchte, mit einem neuen Chorsatz von „Jingle Bells“ den Chor auf den Stand der damaligen Zeit zu bringen. Seine eigenen Sätze zu Hamburger Shanties, auch Eigenkompositionen passend zu den jeweiligen Theaterstücken, wurden jedoch neugierig aufgenommen und mit Geduld geprobt und aufgeführt.
Der damalige Vorsitzende Emil Brennecke verstand es, den Dirigenten in den Vorstand als ständiges beratendes Mitglied zu integrieren, ein Musikausschuss wiederum stand dem Dirigenten zur Seite. Es begann eine für den Verein sehr positive kontinuierliche musikalische Entwicklung, die sowohl vom Vorstand als auch von den Vertretern des Chores mitgetragen wurde.
Aktuellere Chorsätze – Originalkompositionen – auch aus dem Bereich der U-Musik veränderten nach und nach das Probenrepertoire. Für kirchliche Auftritte kamen erste Sätze auch in lateinischer Sprache hinzu. Nach mühsamen, jedoch keineswegs erfolglosen Proben großer Chorsätze aus Oper und Operette folgte dann eine Zeit mit Liedern aus allen Teilen Europas. Mittlerweile nimmt der Chor an zahlreichen Chortreffen teil, pflegt seinen Kontakt zu den Kleinheppacher Sängern und beobachtet aufmerksam die Entwicklungen der „Szene“ – integriert dann die Trends in die eigenen Zielsetzungen.
Sowohl der Vorstand als auch der Dirigent – mittlerweile Bezirkschorleiter – sind im stetigen Dialog mit den Kollegen des Sängerbezirks und besuchen auch überregionalen Fortbildungen. Auch die dort gewonnenen Erkenntnisse, Informationen und Einflüsse prägen den Probenalltag heute mit.
Die Proben werden vielseitiger und konzentrierter, das Einsingen und Stimmbildungsübungen sind seit Jahren fester Probenbestandteil. Neue Probentechniken im Kreis verlangen oft von jedem Sänger auch solistische Qualitäten. Mittlerweile wird auch das Ohr sensibilisiert, womit es dem Chor nun möglich ist, dynamisch nuancierter den Vorgaben des Dirigenten „Weniger Schwierigkeit, besser geprobt, führt zu besseren Ergebnissen“ trägt sowohl den aktuellen Möglichkeiten der Sänger als auch der Forderung des Chorverbandes nach Qualitätssteigerungen Rechnung.
So stellt sich der MGV Germania heute als ein im Inneren jung gebliebenen Chor mit Entwicklungs- und Innovationspotential dar, der sicher noch nicht am Ziel, jedoch ständig auf dem Weg dahin ist, und das Ziel vor Augen hat. Jede Probe wird als wichtiger Schritt in die richtige Richtung begriffen, was die Sänger mit einem äußerst zufrieden stellenden Probenbesuch zurückmelden. Er ist sich dabei in seinen geselligen und kameradschaftlichen Tugenden die Jahre über treu geblieben und ein fester und verlässlicher Bestandteil im kulturellen Leben der Gemeinde, des Sängerbezirks und im Kreise der Süderelbechöre geworden.
Manfred Birk“